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Do, 27.05.2021 , 18:00 Uhr/play_circle_outline07:32
Herdenimmunität: was ein allgäuer Virologe dazu sagt
Dr. Matthias Lapatschek, Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie war heute bei uns zu Gast im Talk-Studio.
Er arbeitet im Allgäu Lab in Kempten. Lapatschek hat mit uns über Herdenimmunität gesprochen, denn als erstes Land in Europa hat Malta am Dienstag Herdenimmunität erklärt. Die Begründung: 70 Prozent der Bevölkerung sind dort wenigstens 1 mal geimpft.
Diese Nachricht wirft viele Fragen auf wie zum Beispiel: braucht es für Herdenimmunität die volle Impfung, also zwei Dosen, oder reicht tatsächlich schon eine, so wie Malta es behauptet?
Laut Dr. Matthias Lapatschek sei es wissenschaftlich nicht korrekt jetzt schon von Herdenimmunität zu sprechen. Außerdem sei es mit unseren bisherigen Impfstoffen nicht möglich bereits mit einer Impfdosis Herdenimmunität zu erreichen. Auch sprechen Wissenschaftler mittlerweile nicht mehr von 70 Prozent der Bevölkerung, sondern von 80 bis 85 Prozent, die vollständig geimpft sein müssten, um das Ziel der Herdenimmunität zu erreichen. Grund dafür sind unter anderem auch die Corona-Virus-Mutationen. Sie sind ansteckender und aggressiver.
Trotzdem findet er die Leistung der maltesischen Gesundheitsbehörden sehr gut. Denn es sei sehr wichtig, dass so viele wie möglich geimpft werden.